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Warum Unternehmen klare Regeln für KI-Bildgenerierung brauchen

Aktualisiert: 13. Apr.

Illustration einer weiblichen Avatar-Künstlerin, die mit Pinsel und Farbpalette bunte Blumen auf ein realistisches Foto eines Tiroler Familienhotels malt – Kombination aus KI-generiertem Avatar und echtem Hotelbild zur Veranschaulichung von Bildbearbeitung durch künstliche Intelligenz.
KI-Bildgenerierung

Künstliche Intelligenz im Tourismus & KI-Bildgenerierung

Immer mehr Unternehmen nutzen KI-gestützte Bildgenerierung, um ihre Angebote zu bewerben – auch im Tourismus. Aber wer Bilder zeigt, die mit Midjourney, DALL·E oder anderen KI-Tools erstellt wurden, sollte sich bewusst sein: Es braucht Spielregeln. Besonders, wenn diese Bilder in Social Media, auf der Website oder in Werbematerialien zum Einsatz kommen.


KI-Bildgenerierung: Schnell, praktisch – aber auch riskant

Ein Bild in Sekunden? Dank künstlicher Intelligenz kein Problem. Wer ein touristisches Angebot bewerben will, kann sich heute in wenigen Klicks ein stimmungsvolles Bild erzeugen lassen: vom perfekten Sonnenuntergang bis zur idyllischen Wanderung mit glücklicher Familie. Doch gerade im Tourismusbereich geht es um Authentizität. Wenn Bilder mehr versprechen als die Realität halten kann, entsteht nicht nur Enttäuschung – sondern auch ein Vertrauensverlust.


Warum Bildregeln für Unternehmen unverzichtbar sind

Damit kein Wildwuchs entsteht, braucht es in jedem Betrieb klare Richtlinien:

  • Welche Arten von KI-Bildern sind erlaubt?

  • Was darf dargestellt werden – und was nicht?

  • Wer entscheidet über den Einsatz?

  • Wer übernimmt die Verantwortung?

Die rechtliche und ethische Verantwortung bleibt immer beim Unternehmen. „Die KI hat das generiert“ gilt nicht als Ausrede, wenn das Bild falsche Erwartungen weckt oder Rechte verletzt.


Bias in KI-Bildern: Die unsichtbare Schieflage

KI-Bildsysteme werden mit bestehenden Daten trainiert – und die sind oft alles andere als ausgewogen. Das Ergebnis:

  • Frauen erscheinen jung, schlank, weiß und stereotyp hübsch

  • Männer sind dominant oder in beruflichen Rollen (z. B. Arzt, Geschäftsführer)

  • Diversität fehlt

Wer unreflektiert KI-Bilder verwendet, riskiert, bestehende Vorurteile zu verstärken – gerade in Branchen wie dem Tourismus, wo vielfältige Zielgruppen angesprochen werden.


Stockbilder vs. KI-Bilder: Beides braucht Kontrolle

„Dann verwenden wir halt Stockbilder“ – ist leider auch nicht mehr die Lösung. Viele Bilder auf Stockplattformen wie Shutterstock, Adobe Stock oder Pixabay sind heute ebenfalls KI-generiert. Das Problem: Nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Sechs Finger an einer Kinderhand, unrealistische Schatten oder anatomisch unmögliche Posen können schnell den Eindruck zerstören. Wer sicher sein will, sollte jedes Bild prüfen – egal, woher es kommt.


Bildrechte bei KI: Was ist erlaubt, was nicht?

Besonders heikel wird’s, wenn bestehende Bilder verändert werden. Ein leeres Hotelzimmer mit einem KI-generierten Model zu „beleben“ klingt zwar verlockend, ist aber nur dann erlaubt, wenn das ursprüngliche Bild auch entsprechend freigegeben wurde. Tipp:

  • Verwende eigene, selbst fotografierte Bilder

  • Oder kläre die Rechte mit dem Fotografen schriftlich ab

  • Noch besser: Arbeite mit Fotograf:innen, die sich mit KI-Workflows auskennen

So vermeidest du rechtliche Probleme und bist auch ethisch auf der sicheren Seite.


Fazit: Spielregeln sind kein Hemmschuh – sondern ein Wettbewerbsvorteil

Der Einsatz von KI in der Bildwelt ist gekommen, um zu bleiben. Aber je überzeugender die Bilder, desto größer die Verantwortung. Wer heute klare Richtlinien schafft, spart sich morgen Diskussionen – und bewahrt das Vertrauen der Gäste.


Über die Autorin Manuela Machner:

Dieser Beitrag wurde von Manuela Machner, Expertin für Künstliche Intelligenz im Tourismus, verfasst. Sie unterstützt Unternehmen dabei, KI-gestützte Tools effektiv einzusetzen und datengetriebene Entscheidungen zu treffen. Mehr unter: www.kinet.ai


 

 Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur KI-Bildgenerierung


❓ Was ist KI-Bildgenerierung?

KI-Bildgenerierung ist ein Verfahren, bei dem mit Hilfe künstlicher Intelligenz Bilder automatisch erstellt werden – etwa durch Texteingaben. Tools wie DALL·E oder Midjourney wandeln Textbeschreibungen in visuelle Darstellungen um.


❓ Dürfen Tourismusbetriebe KI-generierte Bilder verwenden?

Ja, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Die Bilder dürfen keine falschen Erwartungen wecken, müssen realitätsnah sein und dürfen keine Rechte Dritter verletzen.


❓ Was sind die Risiken von KI-Bildern im Tourismus?

Die größten Risiken sind: Täuschung von Gästen, Verstärkung von Vorurteilen (Bias), ungewollte Nutzung von geschützten Bildinhalten und rechtliche Konsequenzen bei Urheberrechtsverstößen.


❓ Sind Stockbilder sicherer als KI-Bilder?

Nicht unbedingt. Viele Stockbilder sind heute selbst KI-generiert. Deshalb sollten auch Stockbilder auf Anzeichen für KI (z. B. anatomische Fehler) geprüft werden.


❓ Wer trägt die Verantwortung für veröffentlichte KI-Bilder?

Immer das Unternehmen bzw. die verantwortliche Person, die das Bild veröffentlicht. Die Verantwortung kann nicht auf das KI-System oder die Agentur abgeschoben werden.

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