ChatGPTs neues Gedächtnis
- Manuela Machner
- 13. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Apr.
Segen, Stolperstein – oder einfach nur neu?
Es merkt sich jetzt Dinge. Dauerhaft. Was bisher nur innerhalb eines einzelnen Chats funktioniert hat, gilt nun über alle Gespräche hinweg. Diese neue Funktion ist bereits in meinem Pro-Account aktiviert – und ich teste sie gerade intensiv.
Ob ich es wirklich liebe? Ich bin mir noch nicht sicher. Es macht vieles einfacher – aber auch vieles komplizierter.

✅ Was bringt das neue Gedächtnis von ChatGPT?
Es lernt mit. Schreibstil, Themen, persönliche Vorlieben – all das wird gespeichert.
Es spart Zeit. Einmal Gesagtes muss nicht mehr wiederholt werden.
Es liefert Kontext. Wer regelmäßig damit arbeitet, profitiert von individuelleren Antworten.
Und: Es hat sich endlich gemerkt, dass ich nicht in die Welt der KI eintauche – sondern mich sehr wohl aktiv mit ihr beschäftige. 😉 - Ich kämpfe seit 2 Jahren mit der Formulierung und bin sie nie losgeworden! Jetzt schreibt es das nicht mehr!

⚠️ Aber - es kombiniert spontan!
Denn das neue Gedächtnis bringt neue Herausforderungen mit sich.
Es vermischt Inhalte, die nichts miteinander zu tun haben. → Unterschiedliche Kundenprojekte fließen plötzlich in dieselbe Antwort ein – ohne Zusammenhang.
Es kombiniert Kontexte, ohne zu fragen. → Workshop-Ideen für Kunde A erscheinen bei ganz anderen Themen – weil sie eben im System gespeichert sind.
Es beeinflusst Antworten durch vergangene Gespräche. → Das kann hilfreich sein – aber auch verwirrend, wenn es nicht zum aktuellen Thema passt.
Es ist nicht konkret ansprechbar. → Ich kann nicht sagen - nimm den Kontext aus diesem Chat und kombiniere ihn mit einem anderen.
👥 Teams mit einem Account
Wenn mehrere Personen einen Account nutzen, ergeben sich neue Risiken:
Vermischung von Stilen, Themen und Arbeitsansätzen
Unsicherheit, ob eine Antwort auf die aktuelle Frage oder ein früheres Gespräch reagiert
Und wenn du über den Liebeskummer mit deiner Partnerin schreibst, kann deine KollegInnen Infos darüber erhalten.
Es lässt sich deaktivieren!
Das wichtigste in eurem Profil unter Personalisierung lässt es sich deaktivieren! Wichtig den Unterschied zwischen der Memory-Funktion (hier vor allem - was weiß ChatGPT von dir - hier kannst du die einzelnen Erinnerungen verwalten) - und der über alle Chats Bescheid wissen - verstehen!

Notwendiger Schritt für die Zukunft:
Trotz aller Herausforderungen: Das neue Gedächtnis ist die Grundlage dafür, dass der Operator – also ChatGPT – in Zukunft wirklich in meinem Sinne agieren kann. Es kennt meine Sprache, meine Wünsche, meine Ziele. Und irgendwann wird es so präzise arbeiten, dass es meine Anforderungen versteht, ohne Rückfragen stellen zu müssen.
Das ist ein großer Schritt – und eine echte Chance. Aber eben auch ein Bereich, der viel Aufmerksamkeit braucht.
Empfehlungen für den Umgang
Einzelpersonen: Die Gedächtnisfunktion kann ein echter Booster sein – solange bewusst damit gearbeitet wird.
Teams: Eigene Accounts oder anonyme Chats (provisorische Chats) verhindern Kontextverwirrung.
Alle: Gedächtnis regelmäßig prüfen, Inhalte löschen oder anpassen.
Fazit: Mehr Komfort – aber auch mehr Verantwortung
Es bringt neue Möglichkeiten – und gleichzeitig neue Herausforderungen. Wer mit ChatGPT arbeitet, wird künftig noch genauer hinschauen müssen, was es speichert, wie es antwortet – und welche Konsequenzen das im Alltag hat.
Es kann eine große Entlastung sein – oder eine große Verwirrung. Je nachdem, wie gut man damit umgeht.
Autorin :Dieser Beitrag wurde von 𝘔𝘢𝘯𝘶𝘦𝘭𝘢 𝘔𝘢𝘤𝘩𝘯𝘦𝘳, Expertin für Künstliche Intelligenz im Tourismus, verfasst. Sie unterstützt Unternehmen dabei, KI-gestützte Tools effektiv einzusetzen und datengetriebene Entscheidungen zu treffen.
Übrigens so sieht mich ChatGPT auf Grund seiner Erinnerungen ;-)

❓ FAQs zum erweiterten ChatGPT-Gedächtnis (Stand April 2025)
🔹 Was ist das erweiterte Gedächtnis von ChatGPT?
Es handelt sich um eine neue Funktion, bei der sich ChatGPT dauerhaft an Inhalte aus früheren Unterhaltungen erinnern kann – und zwar über alle Chats hinweg. Es kombiniert aktiv gespeicherte Informationen mit automatisch erkannten Mustern, um individuellere, kontextbezogene Antworten zu liefern.
🔹 Wie unterscheidet sich das neue Gedächtnis vom bisherigen?
Bisher konnte sich ChatGPT nur im jeweiligen Chatverlauf an Inhalte erinnern. Das neue Gedächtnis geht darüber hinaus und zieht Informationen aus allen bisherigen Gesprächen heran – selbst wenn sie Wochen oder Monate zurückliegen.
🔹 Wie kann ich das Gedächtnis aktivieren oder deaktivieren?
In den Einstellungen unter "Personalisierung" kannst du das Gedächtnis aktivieren oder deaktivieren. Zusätzlich kannst du:
einzelne Erinnerungen manuell löschen
eine Liste aller gespeicherten Inhalte einsehen
temporäre Chats starten, die nicht ins Gedächtnis aufgenommen werden
🔹 Welche Vorteile bietet das erweiterte Gedächtnis?
Personalisierung: ChatGPT erkennt Vorlieben, Schreibstil und wiederkehrende Themen.
Effizienz: Informationen müssen nicht ständig neu eingegeben werden.
Kontext: ChatGPT versteht Zusammenhänge besser und antwortet präziser.
🔹 Welche Risiken bestehen bei der Nutzung?
Es kann Themen miteinander verknüpfen, die nichts miteinander zu tun haben – z. B. verschiedene KundInnenprojekte.
Bei gemeinsam genutzten Accounts vermischt es Inhalte unterschiedlicher Personen.
Die Transparenz, warum eine bestimmte Antwort kommt, geht teilweise verloren.
🔹 Ist das erweiterte Gedächtnis DSGVO-konform?
OpenAI versichert, dass NutzerInnen jederzeit Zugriff auf ihre gespeicherten Inhalte haben und diese löschen können. Dennoch sollten sensible oder personenbezogene Daten mit Vorsicht behandelt werden. Im Zweifel ist eine rechtliche Einschätzung empfehlenswert.
Comments